Wie Dein Unterbewusstsein Dir hilft, eine positive Geburt zu erleben

In dieser kleinen Mini-Serie soll es um drei Komponenten gehen, mit denen wir zwar immer zu tun haben, derer wir uns aber normalerweise viel zu wenig Bewusst sind – im Alltag wie auch bei der Geburtsvorbereitung. Verstand, Unterbewusstsein und Körper sind eng miteinander verwoben, so eng, dass wir oft die einzelnen Faktoren gar nicht unterscheiden können. Wenn wir lernen, wie diese drei Faktoren zusammenarbeiten, können wir ihre große Bedeutung erkennen und sie für uns nutzen – zum Beispiel zur Geburtsvorbereitung.

Alle drei Komponenten brauchen einander und sind miteinander direkt oder indirekt verbunden. Das Unterbewusstsein dient sozusagen als Schnittstelle zwischen Körper und Verstand. Es sendet Gedanken an den Verstand (also deine bewusste Wahrnehmung und deine Gedanken) und sorgt dafür, dass der Verstand den Körper wahrnimmt. Auf der anderen Seite nimmt es den Körper, also die Empfindungen im Körper, ununterbrochen wahr und steuert die Körperfunktionen, wie Herzschlag, Blutdruck, Verdauung, Angstreaktionen und auch Deine Geburt.

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Erfahrungsbericht: Epi-No®

Den Damm auf die Geburt vorbereiten – aber wie?

Angeregt von einem Gespräch auf Twitter mit @MotherBirth und @FrauWenkse schreibe ich heute mal meinen Erfahrungsbericht über den Epi-No auf. Ich bekomme dafür kein Geld, das ist auch keine Werbeveranstaltung. Nur meine persönliche Erfahrung und die Studien die ich dazu finden konnte. Deshalb verlinke ich die Website auch nicht, ich denke ihr alle wisst, wie man Internetsuchmaschinen benutzt ;)

Zunächst einmal ein Disclaimer: Nein, ich denke nicht, dass man das Gerät unbedingt für eine Geburtsvorbereitung braucht. Und ja: es ist „unnatürlich“ die Scheide bzw. den Dammbereich vorher mit einem Ballon zu dehnen. Während der Geburt ist auch die hormonelle Situation noch mal anders und der Bereich sicher noch dehnbarer als in den Tagen davor. Deshalb wird der Epi-No oft von Hebammen und auch Müttern abgelehnt. Das finde ich legitim. Ich denke aber auch, dass eine Dammmassage zum Beispiel nicht unbedingt natürlich ist (ich wüsste nicht, welches Tier das macht…), trotzdem wird dies oft von den gleichen Leuten angewendet oder empfohlen, die den Epi-No ablehnen. Unnatürlich ist nicht unbedingt schlecht. Toiletten, Händewaschen mit Seife und Blinddarmentfernungen sind nicht gerade natürlich, aber dennoch sinnvoll. Man muss immer abwägen was einem wichtiger ist und was sinnvoll erscheint. Die Entscheidung das Gerät zu nutzen oder nicht muss natürlich jede selbst treffen – aber um sich zu entscheiden muss man ja erstmal davon wissen.

Was ist der Epi-No?

Die Möglichkeit einer Verletzung des Dammes oder der Scheide unter der Geburt versetzt viele Frauen in Angst. Und das ist ja auch verständlich. Ein so intimer Bereich reißt da quasi entzwei oder wird – noch schlimmer – geschnitten (medizinisch: Episiotomie). Oft werden Dammmassagen und Himbeerblättertee als Vorbereitung für den Damm empfohlen. Der Epi-No geht quasi einen Schritt weiter als die Dammmassage. Die Idee dahinter ist recht simpel: Der Beckenbodenmuskel muss sich bei einer vaginalen Geburt stark dehnen und wenn man ihn bereits vorher dehnt, dann entstehen weniger Verletzungen. So wie auch ein Akrobat sich vor einem Spagat dehnt und die Bewegung langsam trainiert. Der Epi-No ist eine Art Ballon an dem über einen Schlauch eine Pumpe angebracht ist. Den Ballon führt man nach der vollendeten 37. Woche vaginal ein, pumpt ihn auf und dehnt damit die Scheide vor, so dass Dammrisse, Dammschnitte oder andere Verletzungen verhindert werden sollen. Der Durchmesser auf den der Ballon aufgepumpt wird, wird dabei langsam gesteigert, bis er nach zwei bis drei Wochen circa einen Durchmesser erreicht, der dem Kindskopf nahe kommt. Entwickelt wurde er von einem Arzt, der eine vergleichbare Methode bei Frauen in Afrika beobachtete [1].

Wieso habe ich den Epi-No benutzt?

Vor meiner ersten Geburt kannte ich den Epi-No nicht und habe, wie mir empfohlen wurde, Dammmassagen und Himbeerblättertee genutzt, um mein Gewebe auf die Geburt vorzubereiten. Ich trank den Tee, dessen Geschmack zwar gewöhnungsbedüftig aber OK ist. Etwa um die Zeit als ich anfing den Tee zu trinken (38. Woche) bekam ich Bluthochdruck, der im Krankenhaus medikamentös eingestellt werden musste. Später las ich Erfahrungsberichte von Frauen, bei denen es ähnlich war. Auch wenn ich dazu keine Studien habe, halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass der Tee den Blutdruck mit beeinflusst haben könnte. Ich lies ihn deswegen in der zweiten Schwangerschaft vorsichtshalber weg.

Die Dammmassage machte ich vor meiner ersten Geburt täglich mit einem speziellen Öl. Ich empfand das weder als angenehm noch als besonders schlimm. Allerdings habe ich wohl zu wenig auf Hygiene geachtet (und ja, ich habe darauf geachtet), so dass ich im ersten Wochenbett eine Pilzinfektion hatte – etwas das ich niemandem Wünsche. Durch die Blutung halten die Medikamente nämlich nicht besonders gut und ich plagte mich damit mehrere Wochen rum.

Aus den oben genannten Gründen wollte ich meinen Damm nicht besonders auf die zweite Geburt vorbereiten. Hatten doch alle Bemühungen irgendwie nichts genützt und ich hatte trotzdem einen Dammriss II. Grades erlitten. Dieser war zum Glück ganz gut genäht worden und super verheilt. Angenehm war es natürlich trotzdem nicht gewesen, wie man sich vielleicht vorstellen kann. Auch die ersten Wochen nach der Geburt sind sehr unangenehm, weil Urin beim Wasserlassen immer wieder die Wunde reizte (da hilft übrigens ein Messbecher oder ähnliches mit laurwarmen Wasser, das man gleichzeitig darüber laufen lässt) und ich auch nicht richtig Sitzen konnte. Ich las dann vom Epi-No. Der stolze Preis und das aufwendige Training schreckten mich zunächst etwas ab. Trotzdem bestellte ich ihn und fing an 37+0 mit dem Training an. Eher wird vom Hersteller nicht empfohlen, wegen einem Frühgeburtsrisiko für das er natürlich die Verantwortung nicht übernehmen möchte. Es gibt aber keine Hinweise auf ein Risiko, es ist einfach eine Absicherung.

Training mit dem Epi-No

Das Training an sich war nicht so unangenehm wie gedacht. Ich nahm mir bewusst täglich eine Auszeit in der mich auch niemand stören durfte und in der ich mich nur der Geburt und mir selbst widmete. Ich achtete sehr auf Hygiene (siehe oben) und benutzte zusätzlich ein Kondom, das ich immer kurz vor der Benutzung über den Ballon stülpte. Während des Trainings hörte ich immer meine Entspannungshypnose, so dass ich das für den Tag auch gleich abhaken konnte ;) Ich achtete sehr auf die Signale meines Körpers, was nicht ging, ging eben nicht. Ich machte auch nicht unbedingt kontinuierliche Fortschritte, aber über die Zeit wurde der Durchmesser des Ballons trotzdem größer. Ich finde es sehr wichtig zu betonen: Wenn man mit dem Gerät übt, sollte man verantwortungsbewusst damit umgehen. Das Letzte was man in der 38. Woche gebrauchen kann ist eine Verletzung im Intimbereich. Das ist kein Wettbewerb und auch wenn man mal ein paar Tage keine Verbesserung sieht, sollte man nur soweit gehen wie man es aushält.

Hat das Training etwas gebracht und wenn ja was?

Das ist natürlich eine sehr sehr subjektive Aussage. Ich würde sagen ja. A b e r (das musste jetzt natürlich hinterher kommen ;) ) meine zweite Geburt war komplett anders als meine erste. Ich war entspannter, ich war im Wasser, niemand hat mich zum Pressen angeleitet und der Kopf meines zweiten Sohnes war kleiner als der meines ersten. Und es war eben meine zweite Geburt, das allein hat ja auch schon Einfluss. Außerdem haben Frauen bei Hausgeburten oft sowieso ein geringeres Verletzungsrisiko [6].

Trotzdem würde ich den Epi-No wieder benutzen. Zu allererst weil meiner Meinung nach die Entspannungsübung, die ich dazu immer gehöhrt habe, mit dem Dehnungsgefühl das man beim Austritt des Köpfchens merkt, verbunden hat. Ich konnte mich entspannt an das Gefühl gewöhnen. Während ich bei meiner ersten Geburt dachte: „Oh Gott, der Kopf muss ja jetzt DA durch!“, war es bei der zweiten ein vertrautes Gefühl, das mir keine Angst machte. Und das ist finde ich, ist allein schon das Training wert gewesen. Außerdem hatte ich nach meiner zweiten Geburt keine – absolut keine – Verletzungen. Meine Hebamme (die von dem Epi-No nichts wusste) war absolut baff. Ich hatte auch auf der Toilette keine Probleme. Nichtmal ein kurzes Brennen. Ich schreibe das nicht alleine dem Epi-No zu, dazu waren wie gesagt zu viele Faktoren zu unterschiedlich. Aber ich persönlich denke, er hatte schon einen positiven Einfluss.

Was sagen Studien zum Epi-No?

Den Epi-No gibt es seit über 15 Jahren und es gibt einige Erfahrungsberichte und auch Studien dazu. Viele Erfahrungsberichte, wie der des Geburtshaus in Stans, sind recht positiv (es gibt mehr auf der Epi-No-Website, aber die sind natürlich alle einer gewissen Vorauswahl unterlegen). Eine erste deutsche Studie war ganz positiv [2]. Die Dammschnittrate konnte deutlich (wissenschaftlich: statistisch signifikant*) gesenkt werden (aber die Rate war auch danach noch unerhört hoch, was in meinen Augen nicht gerade für die Klinik spricht..). Dammrisse ersten und zweiten Grades waren auch deutlich geringer, genauso wie die Länge der Austreibungsphase. Auch der Apgar-Wert der Kinder war besser [2]. Die Wahrscheinlichkeit auf Verletzungsfreiheit stieg mit Anzahl der Trainingstage an. Die Studie war jedoch recht klein (nur 50 Frauen). Weitere Studien folgten, deren Ergebnisse nicht ganz so glasklar waren. Frauen, die den Epi-No benutzten, hatten bedeutend öfter (statistisch signifikant) einen intakten Damm und geringere Wahrscheinlichkeit auf Risse [3]. Es gab weniger (aber nicht signifikant weniger) Dammschnitte bei den Frauen, die den Epi-No zur Vorbereitung benutzt hatten [3, 4]. Es wurde auch eine möglicherweise geringere Rate (nicht signifikant) an Mikro- und Makrotraumata der Beckenbodenmuskulatur berichtet [1]. Unterschiede in Länge der Geburt oder Schmerzmittelnutzung konnten nicht gezeigt werden [4].

Nicht jede Studie findet geringere Dammschnitt- oder Verletzungsraten [1] und in allen Studien gibt es auch Frauen, die trotz der Benutzung eine Dammverletzung hatten. Der Epi-No verursacht aber auch keine nachteiligen Effekte wie zum Beispiel Inkontinenz, er schadet dem Beckenboden also nicht [5]. In vielen Studien wird auch berichtet, dass die Frauen durch das Training weniger Angst vor der vaginalen Geburt hatten, was sich mit meinen Erfahrungen deckt. Dammmassagen haben übrigens auch einen Effekt, der in Studien gezeigt werden kann, also wer sich ganz „old school“ vorbereiten will, der macht auch nichts falsch.

Würde ich den Epi-No weiterempfehlen?

Ja. Und das habe ich auch schon gemacht. Allerdings würde ich ihn nicht jeder Frau empfehlen. Es gibt Frauen, denen macht der Gedanke an einen Dammriss nicht viel aus. Und sie haben Recht, das Dammgewebe ist zum Reißen gemacht und heilt unheimlich gut. Und dass man eine wahrhaftige Traumgeburt trotz DR III haben kann, schreibt MotherBirth in ihrem Geburtsbericht sehr eindrucksvoll. Also man braucht den Epi-No bestimmt nicht unter allen Umständen. Es gibt aber Frauen, die verkrampfen bei der Vorstellung einer Geburtsverletzung total und einige möchten deshalb sogar einen Kaiserschnitt. Solchen Frauen würde ich empfehlen, sich umfassend zu informieren und damit auseinanderzusetzen und dann zu entscheiden, ob das Training mit dem Epi-No für sie möglicherweise in Frage kommt.

Liebe Grüße,

Susanne

 


Wenn Du Fragen zum Thema Hypnobirthing oder schmerzarme Geburt hast bzw. Anregung für einen neuen Artikel, kannst Du mir auch gern persönlich schreiben. Ich freue mich auch über einen Like unter dem Artikel oder bei Facebook.


 

*Das bedeutet, dass die zwei Testgruppen (mit und ohne Training) deutlich unterschiedlich waren. Zur Bestimmung der Signifikanz gibt es statistische Tests, die man mit den Daten am Ende einer Studie durchführt um ein möglichst objektives Ergebnis zu erhalten. Ganz einfach gesagt: erst  wenn ein Ergebnis signifikant ist, ist es in einer Publikation etwas wert, weil alles andere auch Zufall sein könnte.

[1] Shek, K. L., Chantarasorn, V., Langer, S., Phipps, H., & Dietz, H. P. (2011). Does the Epi-No® Birth Trainer reduce levator trauma? A randomised controlled trial. International urogynecology journal, 22(12), 1521-1528. LINK
[2] Hillebrenner, J., Wagenpfeil, S., Schuchardt, R., Schelling, M., & Schneider, K. T. M. (2001). Erste klinische Erfahrungen bei Erstgebaerenden mit einem neuartigen Geburtstrainer Epi-no® 1. Zeitschrift für Geburtshilfe und Neonatologie, 205(1), 12-19. LINK
[3] Kovacs, G. T., Heath, P., & Heather, C. (2004). First Australian trial of the birth‐training device Epi‐No: A highly significantly increased chance of an intact perineum. Australian and New Zealand journal of obstetrics and gynaecology, 44(4), 347-348. LINK
[4] Ruckhäberle, E., Jundt, K., Baeuerle, M., BRISCH, K. H., Ulm, K., Dannecker, C., & Schneider, K. T. M. (2009). Prospective randomised multicentre trial with the birth trainer EPI‐NO® for the prevention of perineal trauma. Australian and New Zealand Journal of Obstetrics and Gynaecology, 49(5), 478-483. LINK
[5] Dannecker, C., Baur, C., Ruckhäberle, E., Peschers, U., Jundt, K., Reich, A., & Schneider, K. T. M. (2004). Einfluss des Geburtstrainers Epi-No® auf die mütterliche Beckenbodenfunktion sechs Monate nach Entbindung: Follow-up einer prospektiven und randomisierten Studie. Geburtshilfe und Frauenheilkunde, 64(11), 1192-1198. LINK
[6] Aikins Murphy, P., & Feinland, J. B. (1998). Perineal outcomes in a home birth setting. Birth, 25(4), 226-234. LINK

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gastbeitrag: Wie Dir Achtsamkeit hilft, Dich auf Deine Geburt vorzubereiten

Ich freue mich heute euch den allerersten Gastbeitrag auf meinem Blog veröffentlichen zu können. Er kommt von Tanja Liebl.

Tanja ist als Hebamme und BeraterinOhne Titel in Österreich in freier Praxis tätig. Zu ihren Schwerpunkten zählen die Geburtsvorbereitung mit Hypnobirthing & Achtsamkeit, Schwangerschaftscoaching und die Aufarbeitung schwieriger Erlebnisse rund um Schwangerschaft und Geburt (EMI-Eye Movement Integration-Traumtechnik).

Oft rauscht unser Alltag (nicht nur aber auch in der Schwangerschaft) einfach so an uns vorbei. Das Konzept von Achtsamkeit versuche ich deshalb immer mehr in mein Leben zu integrieren und es passt meiner Meinung nach sehr gut zum Thema Geburt – ich bin gespannt, was Tanja uns berichtet.

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#positiveGeburtskultur – Der Sinn des Geburtsschmerzes

Manchmal könnte man meinen, es gälte eine Trophäe zu gewinnen, wenn es um Geburt geht. Wer die meisten Schmerzen am längsten ertragen hat, der gewinnt. Wer am längsten trotz der Schmerzen ohne Schreien, ohne Medikamente und ohne PDA ausgehalten hat, gewinnt. Da packt auch schnell mal die Oma noch ihre Geburtsgeschichte aus. Aber er hat ja auch seinen Sinn, der Geburtsschmerz. Oder?

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Surrender

Often times, the greatest peace comes of surrender.

– Richard Paul Evans

surrender (engl.) – die Kapitulation, die Auslieferung, die Hingabe

Heute möchte ich über einen wichtigen Aspekt von Geburt schreiben, der mir erst kürzlich wirklich bewusst geworden ist – ohne den aber trotzdem, meiner Meinung nach, keine natürliche schmerzarme Geburt möglich ist: die absolute Auslieferung – Hingabe – Kapitualtion an den Geburtsprozess selbst.

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Geheimnisse einer schmerzarmen Geburt: #4 Entspannung

Woran liegt es nur, dass Geburten so schmerzhaft sind? Ich habe mich das oft, sehr oft, gefragt. Ich habe damit gehadert und war verzweifelt, zum Beispiel als ich nach meiner ersten sehr schlimmen Geburt wieder schwanger war und wusste was mir nun in neun Monaten vermeintlich unausweichlich bevorstand. Wieso ist Geburt so ein traumatisches schmerzerfülltes Ereignis für so viele Frauen. Wieso war es das für mich?

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Der Angst-Spannungs-Schmerz-Zyklus während der Geburt

Was Du nicht weißt, kann weh tun, deshalb ist es so wichtig, dass Du Dich gut auskennst und weißt, wie Dein Körper während der Geburt funktioniert. Darum gibt es heute eine Info-Grafik zum Thema Angst-Spannungs-Schmerz-Zyklus während der Geburt.

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Warum Hypnobirthing nicht nur für Hippies ist und warum die Hebammenfrage uns alle etwas angeht

Wieso haben Geburten eigentlich keine Lobby? Jeder wurde ja mal geboren, die meisten von uns sind Eltern, Großeltern oder ziehen zumindest in Betracht, einmal ein Baby zu bekommen – ob als Frau selbst oder als Partner. Trotzdem interessieren sich nur wenige für die Belange der Hebammen und deren prekäre wirtschaftliche Situation. Irgendwie werden die Babys ja trotzdem geboren, auch wenn nur eine Hebamme für fünf Frauen gleichzeitig im Kreißsaal verantwortlich ist. Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Zeit in der Hebammen wichtig sind so kurz ist und gleichzeitig so viel passiert, dass wir die Arbeit, die diese Frauen leisten, gar nicht wirklich würdigen können.

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Geheimnisse einer schmerzarmen Geburt: #3 Der Geburtspartner

Die wenigsten Dinge im Leben kann man alleine schaffen. Man muss sich Unterstützung holen und für eine schmerzarme Geburt gilt das wohl noch mehr als für andere Ziele. Man braucht einen Partner, einen Vertrauten, der einem zur Seite steht, schützt, unterstützt und sich am Ende natürlich mit einem freut wenn das Baby auf der Welt ist. Dieser Geburtspartner muss nicht der Vater des Kindes sein. Viele Väter fühlen sich heute dazu gezwungen (durch Druck von Außen und „weil man es halt heute so macht“) bei der Geburt dabei zu sein. Auch mein Mann war bei den Geburten unserer Söhne dabei, weil er selbst das wollte. Wenn ein Mann sich entschließt bei der Geburt des Kindes dabei zu sein, ohne das wirklich selbst zu wollen, und vielleicht nur um der Erwartung der Außenwelt oder seiner Partnerin gerecht zu werden, tut er in meinen Augen weder ihr noch sich einen Gefallen. Wenn während der Geburt die Frau eher ihren Partner als umgekehrt unterstützen muss, oder die Hebamme mit einem aufgeregten Vater mehr zu tun hat als mit der Gebärenden, dann ist es besser, sich einen anderen Geburtspartner zu suchen. Und es ist als Mann keine Schande, nicht bei der Geburt dabei zu sein. Eigentlich ist ja Geburt schon immer Frauensache gewesen, deshalb sind ja auch die wenigsten Geburtshelfer männlich (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel und ich bin sicher, diese Ausnahme-Männer sind wundervolle Begleiter).

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Hypnobirthing 1×1

Was ist Hypnobirthing?

Hypnobirthing ist eine Methode, die von Marie Mongan entwickelt wurde, sie hat die Ideen von Grantly Dick-Read übernommen und bei ihren eigenen Geburten in den fünziger und sechsziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts angewandt (gegen den Widerstand ihrer Ärzte und Schwestern). Sie verhilft durch verschiedene Techniken, allen voran Hypnose, Frauen zu einer schmerzarmen ruhigen Geburt. Auch wenn der Name erstmal nicht so einladend auf viele Menschen wirkt (ich habe dafür einigen Spott geerntet), die Methode funktioniert, das weiß ich aus eigener Erfahrung und es gibt wissenschaftliche Studien, die ebenfalls darauf hinweisen [1,2]. Der Hypnobirthing-Ansatz ist folgender: Geburt als physiologischer Vorgang muss nicht schmerzhaft sein und erst ein Angst-Spannungs-Schmerz-Zyklus während der Geburt führt dazu, dass Geburten allgemein als sehr schmerzhaft erlebt werden. Dieser Zyklus wird unter anderem durch angstauflösende Hypnosen während der Schwangerschaft und unter der Geburt, durch Affirmationen und eine ganz bestimmte Atemtechnik durchbrochen.

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Privacy – oder: Was mir mein Sohn über Geburt beigebracht hat

Die Länge der Geburt ist proportional zur Anzahl der anwesenden Personen.

– Michel Odent

Wir leben ja in Dublin und als mein großer Sohn kürzlich mitten in der Stadt ein dringendes Bedürfnis hatte, lies sich weit und breit keine öffentliche Toilette finden. Kurzerhand hob ich ihn etwas abseits auf ein Hochbeet und sagte ihm, er sollte jetzt Pipi machen. Von so weit oben konnte er aber alle Menschen auf dem Platz sehen (sie ihn aber nicht) und meinte verzweifelt zu mir: „Mama, es geht nicht, die ganzen Leute!“ Das kann sicher jeder gut nachvollziehen. Ich sagte dann zu ihm, er solle die Augen schließen und sich vorstellen, er sei allein. Und schon funktionierte es. Er war selbst davon überrascht. Mit geht es übrigens mit Stuhlgang auf öffentlichen Toiletten ähnlich, vielleicht kann das der ein oder andere von euch ebenso nachfühlen. Was hat das jetzt Geburt zu tun?

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Geheimnisse einer schmerzarmen Geburt: #2 Atmung

Als ich während meiner ersten Schwangerschaft vom Vertönen hörte, dachte ich: naja, so laut wirst Du schon nicht sein. So laut wie unsere Hebamme uns das im Geburtsvorbereitungskurs vormachte. Ich fing dann aber schon recht zeitig unter meiner ersten Geburt zu tönen an und auch sehr laut, da die Schmerzen immer schlimmer wurden und ich so wenigestens ein wenig davon „rauslassen“ konnte. Ich tönte und wurde gelobt von meiner Hebamme, wie gut ich das machte. Zwischen den Wehen wurde ich dann leider immer kurzatmiger und panischer – aus Angst vor der nächsten Wehe. Das führte so weit, dass ich später im Krankenhaus eine Art Sauerstoffmaske bekam, weil die Hebammen besorgt waren, das Baby würde nicht mehr gut mit Sauerstoff versorgt werden.

Erst während meiner zweiten Schwangerschaft lernte ich die richtige Atmung für die Geburt und ich denke mittlerweile, dass sie wirklich ein Schlüsselelement einer normalen physiologischen und schmerzarmen Geburt ist. Die Atmung hat dabei mehrere Funktionen in verschiedenen Abschnitten der Geburt.

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