#MeinBriefAnMich – Hab keine Angst, alles wird gut

Angeregt von der Blogparade vom hebammenblog.de schreibe ich heute meinen Brief an mich, genauer gesagt, an mein Ich am Beginn meiner zweiten Schwangerschaft.

Liebe Susanne,

Du bist schwanger :) Viel schneller als gedacht hat es geklappt. Ich weiß, was Dich jetzt umtreibt. Ich weiß, was Dich am meisten beschäftigt und ich weiß natürlich auch, wieso. Ich bin Du in 2015 und ich weiß, wie die Geburt Deines zweiten Sohnes (ja, entgegen Deiner und der Erwartung aller anderen wird es ein Sohn und keine Tochter :)) werden wird. Ich weiß, Du hast Dir gerade das Buch Hypnobirthing von Marie Morgan gekauft, obwohl Du doch erst in der fünften Woche Deiner Schwangerschaft bist. Entspann Dich, Du wirst eine wundervolle Geburt erleben. Du wirst die ganze Schwangerschaft damit zubringen, Dich über alles zu informieren was mit natürlicher und schmerzarmer Geburt zu tun hat, wirst jedes Video auf YouTube dazu ansehen und jedes Buch das Du zu dem Thema in die Finger bekommst lesen, das Wissen aufsaugen wie ein Schwamm. Und Du wirst die wunderschöne schmerzarme Hausgeburt erleben, die Du Dir wünschst.

Ich weiß, dass Du zweifelst und das ist ja auch normal. Nicht nur Du zweifelst, auch Dein Mann (aber nur kurz, Du weißt ja, dass er immer hinter Dir steht), auch Deine beste Freundin, auch die Kolleginnen auf Arbeit, die ja selbst fast alle schon eine Geburt hinter sich haben und „wissen“, dass das doch nicht funktionieren kann, Deine Hebammen, die Dir sagen, dass Du Dir nicht zu viel versprechen solltest, Deine Eltern- und Schwiegereltern, denen Du vorsichtshalber nichts von Deinen Hausgeburtsplänen erzählen wirst. Alle Zweifeln – und weißt Du was? Du wirst es ihnen, aber vor allem Dir selbst zeigen: es wird wundervoll werden.

Dein Mann wird nach der Geburt tage-, nein wochenlang allen Nachfragenden erzählen, wie unglaublich es war, wie ruhig Du warst, wie leise Du warst, wie einfach, unkompliziert und schnell die Geburt ging und wie alles ganz ganz anders und tausendmal schöner war als bei der Geburt Deines ersten Sohnes, an die Du in diesen Tagen so oft denken musst. Deine junge und wundervolle Hebamme wird erstaunt sein, weil sie kaum je einen solchen Geburtsverlauf und so geringe (nämlich keine) Geburtsverletzungen gesehen hat. Und Du, wirst eine Stunde vor der Geburt überhaupt erst glauben, dass es jetzt wirklich los geht, weil du einfach keine Schmerzen fühlen wirst. Du wirst Deinen Sohn selbst gebären, Du wirst arbeiten müssen während der Geburt (es ist ja kein Wellnessurlaub), aber Du wirst keine Schmerzen haben, die über einen mittleren Regelschmerz hinaus gehen. Du wirst Deinen Sohn selbst aus der Wanne nehmen und auf Deine Brust legen. Du wirst am Tag nach der Geburt schon problemlos herumlaufen und die Sachen für den Großen packen können, als wäre die Geburt schon Wochen her. Du wirst das schaffen und Du wirst es gut machen. Trotz der Zweifel.

Du hast jetzt einen langen Weg vor Dir. Lass Dich nicht entmutigen, Du bist stark und Dein Körper ist dafür gemacht, ein Baby zu bekommen. Bei Deiner ersten Geburt war Dir das einfach noch nicht bewusst. Aber die zweite, die wird anders. Hab Vertrauen.

Ich wünsche Dir viel Kraft auf Deinem Weg. Wir sehen uns bald :)

Sei ganz lieb gegrüßt,

Susanne


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Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft auf Deinem Weg.  – Susanne


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